Eintritt: CHF 90.–/70.–/50.–
(Stud./Lernende: Preisreduktion von CHF 30.– pro Ticket; Kinder unter dreizehn Jahren: frei; Mitglieder Förderverein: Preisreduktion von CHF 5.– pro Ticket)
Konzertreihe
Meisterkonzert X
Jordi Savall
Sonntag, 21. Dezember 2025, 17.00 Uhr
Jordi Savall, Diskantgambe
Barak Norman, London ca. 1690 & Leitung HESPÈRION XXI
Xavier Díaz-Latorre, Gitarre
Andrew Lawrence-King, Spanische Barockharfe
Pedro Estevan, Perkussion
Programm
FOLÍAS & ROMANESCAS
De l’Ancien au Nouveau Monde
Folías antiguas
Anonyme (1480) Folía De la vida deste mundo (CMP 121)
Anonyme (1490) Folías Rodrigo Martines (CMP 12)
Diego Ortiz (Roma, 1553) Romanesca & Passamezzo moderno
Les anciennes traditions basques et séfarades
Anonyme (Euskal Herria) / Jordi Savall Aurtxo Txikia Negarrez
Anonyme séfarade / Jordi Savall Hermosa muchachica
Gaspar Sanz (1640-1710)
Instrucción de Música sobre la Guitarra Española (Saragosse, 1674)
Jácaras & Canarios (Guitare)
Grounds & improvisations
Pedro Guerrero (ca.1520-ca.1560) Moresca
Anonyme (XVIIe siècle) Greensleeves to a Ground
Anonyme (Traditionnel de Tixtla) / improvisations Guaracha
Plaintes et Folies d’Espagne au Nouveau Monde
Anonyme, Codex « Trujillo del Perú » (Lima, 1780)
Tonada del Chimo
Folías criollas Cachua serranita
Santiago de Murcia (1673-1739)
Códice Saldívar 4
Fandango (Harpe & guitare)
Variations & improvisations
Francisco Correa de Arauxo (1584-1654)
Glosas sobre Todo el mundo en general (Alcalá de Henares, 1626)
Anonyme / improvisations Canarios
Antonio Valente (ca.1520-ca.1580) / improvisations
Gallarda napolitana (Naples, 1576) – Jarabe loco (jarocho)
Die Grenzen zwischen Komposition und Improvisation waren in früheren Jahrhunderten fliessend. Formen wie die Chaconne und der Ground, aber auch die beliebten Folies d’Espagne, die wir von vielen Werken bis hin zu Rachmaninow kennen, boten oft nur die Grundlage, über der die Musiker:innen extemporierten, also aus dem Stegreif spielten. Was aufgeschrieben steht, spiegelt also oft nur einen matten Abglanz der Spielfreude und Virtuosität wider. Jordi Savall und seine drei Mitmusiker, wahre Meister ihres Fachs, schenken uns zum Advent nun einen bunten Strauss jener allzu vergänglichen Kunst. Sie haben diese musikalische Überlieferung über Jahrzehnte hinweg theoretisch studiert und praktisch erarbeitet. Elemente verschiedener Traditionen, auch der maurischen Kultur, fliessen hinein; der Kontakt erstreckt sich in der hispanischen Musik aber weit über den Atlantik bis in die Neue Welt. Manche jener Improvisationsformen sollen ihren Ursprung sogar in Südamerika haben. Anonym bleibt vieles; Komponisten wie Diego Ortiz oder Gaspar Sanz sind fast nur Insidern bekannt. Aber was soll’s: Ihre Stück klingen auch heute noch ansteckend frisch. Ein bisschen Verrücktheit ist auch dabei, schliesslich stehen neben den Romanescas die Folías im Zentrum des Programms..
Boswiler Künstlergespräch 16.15 Uhr
moderiert von Jens Neubert,
Deutscher Autor & Regisseur
Tickets
ticket@kuenstlerhausboswil.ch oder
056 666 20 66 (Mo-Fr: 9.00–11.00 Uhr)
Abendkasse: 15.30 Uhr