Aktuelle Tournee

JOF-Strings 2024

«Urknall»

Konzerte

Freitag, 15.11.24 19:30 Uhr, Alte Kirche, Boswil

Samstag, 16.11.24, 19.30 Uhr, Reformierte Kirche, Widen

Sonntag, 17.11.24, 17.00 Uhr Lichthof, Schulhaus Risi, Dottikon

 

Jugendorchester Freiamt

Anne-Cécile Gross, Leitung

Joel Helle, Komponist, JOFuture Talent

 

Programm

Richard Strauss (1864-1949) 

«Also sprach Zarathustra» op. 30 (1896) 

Einleitung 

Bearbeitung für Streichorchester Andrew Hodges 

 

Charles Gounod (1818-1893) 

aus «Faust» (1859) 

Musique de ballet 

«Valse» 

Bearbeitung für Streichorchester Wolfgang Birtel 

 

Florent Schmitt (1870-1958) 

aus «Soirs» op. 5 

«Spleen» 

 

Joel Helle (*2005), JOFuture Talent 

«Ledvesma», Images sur le sentier de l’inspiration (2024), Uraufführung

I. La recherche interminable

II.Promenade

III. Le Désespoir

IV. La muse inspirante

 

Jacques Offenbach (1819-1880) 

aus «Les Contes d’Hoffmann» (1881) 

«Barcarolle» 

Bearbeitung für Streichorchester Pedro Gilabert 

 

Surprise 

 

Charles Gounod (1818-1893) 

«Marche funèbre d’une marionnette»  

Bearbeitung für Streichquartett Fabrizio Ferrari 

 

Urknall

Die bewegende Schönheit der Höhlenmalereien zeugt davon: Der Drang, etwas zu erschaffen, ist so alt wie der Mensch selbst. Viele Mythen spiegeln unsere Faszination für die Schöpfung wider, aber auch das zwiespältige Gefühl der Überschreitung, wenn wir uns ihr hingeben. Prometheus, der das Feuer stahl, gab den Menschen nicht nur das Wissen und die Macht, ihrerseits zu erschaffen, sondern forderte auch die Götter heraus. Der Golem, Frankenstein, Pinocchio – egal in welcher Epoche: zahlreiche Geschichten berichten von dieser Zerrissenheit. Das Jugendorchester Freiamt pflegt eine enge Verbindung zur Schöpfung und möchte sie seinen Zuhörern hörbar machen.

 

Am Ursprung dieses Programms stand der Auftrag an das JOFuture Talent Joel Helle, ein Werk für das Orchester zu schreiben. In «Ledvesma» befasst sich der achtzehnjährige Komponist mit der Beziehung des Künstlers zur Inspiration und versucht die Gefühle widerzuspiegeln, die man im Laufe des kreativen Prozesses empfindet.

Mit «Also sprach Zarathustra» verleiht Strauss Nietzsches philosophischem Gedicht, das die Möglichkeit der Vermittlung seiner eigenen Philosophie reflektiert, eine musikalische Form. Es ist eine zentrale Frage im künstlerischen Schaffen: Wie vermittle ich, was mich beschäftigt?

Faust, weitere Figur eines grundlegenden Mythos, ist bereit, seine Seele an den Teufel zu verkaufen, um Wissen, Anerkennung und eine Schöpfung ohne Wehen und ohne sein Leben opfern zu müssen, zu erlangen.

In «Hoffmanns Erzählungen» hinterfragt Offenbach die Verbindung zwischen Schöpfung und Realität. Hier auch ist der Teufel, verkörpert durch verschiedene Figuren, ständig präsent.

Schliesslich, was wäre denn die Schöpfung ohne Rückmeldung? Gounod, der wütend war, weil er von einem Kritiker niedergemacht worden war, antwortete ihm, indem er den «Trauermarsch einer Marionette» schuf. Die Marionette ist natürlich der Kritiker.

 

 

Biografie Joel Helle

Joel Henrik Helle (*2005), Enkel des Schweizer Dirigenten Eduard Muri, begann
im Alter von fünf Jahren, bei Brigitte Allgaier Geige zu spielen. Zurzeit bereitet
er sich mit seiner Lehrerin Cati Klemm auf sein Studium vor. Joel spielt seit fünf
Jahren Horn, aber die Liste der Instrumente, die er einst lernen will, ist noch lange.
Während des Corona-Lockdowns packte ihn die Kompositionslust. Seitdem
schrieb er rund 20 Werke. Treu begleitet wird er dabei vom Pianisten und
Komponisten Patrizio Mazzola.