Ewigi Liebi für das Jugendsinfonieorchester Aargau
Blogeintrag, 16.05.2024
Anouk Dähler, 2. Violine
Ewigi Liebi für das Jugendsinfonieorchester Aargau
Es gibt diese Orte auf der Welt, die sich immer gleich anfühlen, wenn man zu ihnen zurückkehrt. Das Jugendsinfonieorchester Aargau ist so ein Treffpunkt. Es versprüht «Ewigi Liebi» und deswegen kommen wir immer wieder zurück. Zweimal im Jahr schleppen wir unsere Koffer über den ländlichen Kiesweg vor dem Künstlerhaus Boswil und tragen viel zu viele Gepäckstücke die Holztreppen hinauf: Vom Koffer über Instrumente, Rucksäcke, Handtaschen bis hin zu Konzertkleidern. Nach diesem Warm-up sowie der überschwänglichen Begrüssung aller alten und neuen Hasen (wie Stefanie jeweils sagt) geht es praktisch nahtlos in der Kirche mit dem musikalischen Auftakt los. Am ersten Tag spielen wir alle Stücke einmal von Anfang bis Ende durch, um uns musikalisch kennenzulernen. In meinem ersten Projekt hätte ich nach diesem Durchspiel am liebsten gleich meine Koffern wieder gepackt, wären da nicht alle diese tollen Leute gewesen.
Die Fülle an Akzeptanz, Offenheit und gegenseitiger Unterstützung, wie sie im JSAG zu finden sind, kann man kaum mit Worten beschreiben. Menschen mit den unterschiedlichsten Lebensentwürfen und Hintergründen treffen in Boswil auf dem Kirchenhügel aufeinander, das Einzige, was alle miteinander verbindet, ist die «Ewigi Liebi» zur Musik. Nach den Orchesterproben lernt man sich ausserdem bei Kammermusik, gemeinschaftlichen Spielen, an der JSAG-Bar oder auch bei langen nächtlichen Gesprächen in den Zimmern besser kennen. So entstehen enge Freundschaften und Kontakte, welche auch über das JSAG hinaus bestehen bleiben.
Das JSAG bietet uns aber nicht nur einen Rahmen für die musikalische, sondern auch für die persönliche und soziale Entwicklung. Im JSAG können alle sich selbst sein und wir wissen, dass wir so respektiert werden, wie wir sind. Alle haben einen Platz im JSAG und deswegen wird das JSAG auch immer einen Platz in unseren Herzen haben. Jedes Mal, wenn wir das Künstlerhaus betreten, Stefanie und Hugo schon zur Begrüssung bereitstehen und wir alle unsere Freunde wiedertreffen, ist es wie ein Nachhausekommen. So passt dies gleich doppelt, wenn uns die «Ewigi Liebi» nun begleitet, bis wir im August für «Home» zurückkehren.